Die Singlezeit. Nach 26 langen Jahren des Wartens konnte ich sie am 13. Januar 2019 beenden und darf mich nun sogar als Verlobte des schnuckeligsten Manns sehr glücklich schätzen. Zack Boom vergeben. 

Um ehrlich zu sein haben mich, als Single-Melli, diese Ziel-Einläuferinnen immer etwas genervt. Blabla Liebe gefunden. Blabla das Warten hat sich gelohnt. Blablabla… 

Und gleichzeitig haben mich die Stories auch immer wieder fasziniert und mir Mut gemacht, dass es für mich doch auch mal klappen könnte und der Paulus-Lifestyle vielleicht doch nicht in Gottes Plan für mich niedergeschrieben ist.

„Habe die Schmetterlinge im Bauch angezündet. Hat auch gefunkt!“

Heute, so in der Retroperspektive, lässt es sich da auch echt leichter drüber reden, denn dann hat man ja auch endlich das, was man sich so gerne gewünscht hat, oder? Und gleichzeitig fühle ich so mit jeder meiner Single Schwestern & Brüdern, die zwischen „Paare ertrage ich nur noch in Form von Schuhen!“ UND „Ich lebe und  genieße und wenn ich dabei über die Liebe stolpere, dann herzlich Willkommen.“ hin und her schwanken.

„Ich nehme mir dieses Jahr an Silvester mal vor, Single zu bleiben. Da meine Vorsätze eh nie klappen, könnte das meine Chance sein!“

Es gibt echt vieles, was mir als Single gesagt wurde – manches so hilfreich wie eine Sonnenbrille im Dunkeln… manch anderes aber echt richtig ermutigend. Die guten Nuggets gepaart mit meinen eigenen Erfahrungen bringen dir heute ein paar wichtige Prinzipien, die du als Single unbedingt hören und dir fest auf deine Herzensfahne schreiben solltest:

Gott meint es gut mit dir – auch in diesem Bereich

Nachdem Simon und ich zusammenkamen und er dann wieder nach Hause gefahren ist (#fernbeziehung), da konnte ich das irgendwie nicht ganz begreifen – ich habe jetzt einen Freund – say whaaat?!? Und gleichzeitig habe ich festgestellt: „Ach du KACKE! Ich habe einen Freund!?!“ …ich stellte fest – damit hab ich nicht gerechnet! In meinem Umfeld hat wirklich quasi jede Freundin eine wunderschöne Märchenstory, wie sie ihren Partner kennengelernt hat. Und dass es Gott mit jedem in diesem Bereich gut meint, davon war ich überzeugt – mit JEDEM – außer mir. Mir wurde auf einmal bewusst, wie wenig ich Gott vertraute, dass er es auch mit MIR gut meint und wirklich jemanden für mich hat! Das war so außerhalb meiner Vorstellung, dass dieser Bereich wie eine Kiste auf dem Dachboden meines Herzens verstaubte, die Gott da irgendwie vergessen hat… Aber Gott meinte und meint es GUT – mit mir und DIR! 

Als ich das begriff, da kniete ich mich erstmal vor mein Bett (…und ich knie eigentlich quasi nie fürs beten…), um „Buße zu tun“ und Gott um Vergebung zu bitten, dass ich ihm nicht vertraute, dass er mich auch in diesem Bereich sieht und es gut meint. Deswegen, liebe Freundin, will ich dir das heute ganz bewusst zusprechen: GOTT IST GUT und GOTT MEINT ES GUT MIT DIR – GERADE AUCH IN DIESEM BEREICH!!! 

Gott macht keine Späße, wenn es um seine Töchter geht

Gott ist gut. Das haben wir jetzt ja schon mal festgestellt. Und deshalb macht er auch absolut keine Späße, wenn es um seine Töchter geht. Auf meinem Weg des Wartens wäre ich immer mal wieder bereit gewesen, mich auf weniger einzulassen, als das, was Gott für mich bereithielt. 

„Er ist zwar nicht gaaaanz mein Typ, aber immerhin ist er ja auch Christ.“

„Er ist zwar nicht gaaaaanz so on fire für Jesus, wie ichs mir gerne wünschen würden, aber immerhin hat er Jesus irgendwann mal sein Leben gegeben!“

„Er ist zwar nicht gaaanz so aufmerksam und romantisch, wie ich mir das wünschen würde, aber er mag mich und das allein grenzt an ein Wunder!“ 

„Vielleicht sind meine Ansprüche einfach zu hoch. Die ganzen Traummänner sind eben schon verheiratet!“

Mit diesen Gedanken im Kopf begegnete ich immer mal wieder Männern, die vor Simon kamen. Und ich kann nur von Segen und Dank sprechen, dass aus diesen Kennenlernmomenten keine Beziehungen entstanden sind, denn Simon toppt alles, was ich mir jemals erträumt hätte. Selbst wenn ich mir den für mich perfekten Traummann hätte zusammenstellen dürfen, Simon übersteigt alle meine Vorstellungen. 

Das bringt mich zu dem Schluss, dass Gott:

  1. Das Warten wirklich segnet. 
  2. Er mal wieder viel besser weiß, was ich brauche.
  3. Er das BESTE für uns will!

Und deshalb will ich dir sagen: wenn du nicht auf das BESTE wartest, das Gott für dich hat und bereit bist, dich auf weniger einzulassen, weil du vielleicht denkst, dass du nicht schön, dünn, christlich, on-fire, braun, weiß, witzig, still, stark, selbstbewusst, schüchtern genuuuug für einen Mann bist, dann muss ich dich eventuell in meinen Keller sperren, bist du raffst, welchen Wert du eigentlich hast. Ok? DU BIST GENUG. Weil du du bist. Und du als du gewollt bist. Schluss aus fertig basta!

Gott verspricht keine Ehemänner

Puh. Steile Aussage. Aber tatsächlich. Von all den Dingen, die Gott verspricht, wie Errettung (Johannes 3,16), die Ewigkeit mit ihm (1. Johannes 2,25), Vergebung (1. Johannes 1,9), den Heiligen Geist (Lukas 11,13), Weisheit (Jakobus 1,5), seinen Frieden (Johannes 14,27) und sooo vieles mehr, ist der Ehemann nicht Teil der Liste.

GOOD NEWS: Es ist also gar nichts schiefgelaufen, in deinen letzten Jahren als Christ. Es gibt eigentlich also auch gar keinen Grund manchmal sauer auf Gott zu werden, mit ihm zu diskutieren und vielleicht sogar fast schon beleidigt mit ihm und seinem, offensichtlich nicht deinem Timing entsprechenden, Zeitplan zu sein. Denn: Er hat es nie versprochen! 

In meiner Wartezeit musste ich mich immer wieder hinterfragen: Will ich Gott? Oder gehe ich nur zu Gott, um einen Mann zu bekommen? Oder Erfolg? Oder Kinder? Oder mein Pinterest-Traumhaus?

Jesus hat nur sich selbst versprochen. Und selbst innerhalb einer Beziehung muss ich mich da immer wieder dran erinnern. Mit ihm selbst haben wir aber das beste und lebensveränderndste Geschenk von allen erhalten. Und wir dürfen lernen, dass uns das wirklich genug ist! 

Nutze dein Single-Sein

Diesen Satz haben wirklich eeeeetliche „Zieleinläufer“ zu mir gesagt. Nutze dein Single-Sein. Einerseits fand ich den Satz immer wieder lustig, weil es so klang, als wäre eine Beziehung wie ein goldener Käfig, in dem meine Freiheit durch einen autoritären Mann völlig eingeschränkt wird und ich nichts anderes mehr machen kann, außer glückselig auf Wolke 7 schweben. 

Nichtsdestotrotz muss ich sagen, hab ich wirklich alles aus meinem Single-Dasein rausgequetscht. Ich habe gemacht, worauf ich Lust hatte, bin unendlich viel gereist, hab mich zu 19750% mit allem, was ich bin, ins Reich Gottes und seine Kirche reingehauen, hab ziiich Jugendfreizeiten als Gruppen- & Freizeitleiter mitgemacht, sodass ich stellenweise quasi ein Ehrenamts-Burnout hatte. Geil wars. 

Jetzt bin ich in einer Beziehung. Was nicht heißt, dass ich all diese Dinge nicht mehr machen kann und mein Freund mich völlig einschränkt. Ganz im Gegenteil – Simon ist der beste Cheerleader und pusht mich, meine Leidenschaften und Herzensanliegen weiter zu verfolgen.

Gleichzeitig haben sich aber meine Prioritäten geändert. Da ist auf einmal eine zweite Person in meinem Leben, mit der ich es liebe, Zeit zu verbringen. In die ich mich investieren will. Und damit geht automatisch ganz viel Zeit in den Bau unserer Beziehung. Wochenenden verbringen wir, aufgrund unserer Fernbeziehung, pendelnd. Termine und neue Projekte sprechen wir gemeinsam ab und checken, ob die in unsere beiden Leben passen. Alles teilt sich eben durch zwei, was ein mega Segen ist. Und dennoch eben nicht mehr ganz die Zeitkapazität, die man als Single hatte.

Nicht nur zeitmäßig solltest du dein Single-Dasein nutzen. Nutze es echt auch als Zeit, in der du voll in Jesus und dich investierst. In der du dich in deine Freundschaften investierst und Vollgas gibst in allem, was du tust! Und als Zeit, in der du dich für deinen Bald-Mann vorbereiten kannst! Ich hab, seit ich mit 16 Jahren Christ geworden bin, angefangen, für meinen Mann zu beten. Nicht nur „Jesuuuuus, lass ihn mich bald kennenlernen! Also jetzt gleich quasi!!!“ – das auch – aber auch einfach für ihn als Person. Das es ihm gut geht, er sich von Jesus gebrauchen, schleifen, vorbereiten lässt. Das er auf mich wartet. Das ihm alles gelingt, was er anpackt. Und immer wieder, gerade wenn die Sehnsucht wieder voll hochgequollen kam, hab ich auch einfach für ihn gefastet! Das war quasi das höchste Maß, um Gott zu zeigen, wie wichtig es mir darumsteht. Und auch, wenn man Gottes Willen nicht aus ihm herausfasten kann, Fasten ist krass. Und Fasten bewegt! 

Es gibt viel, was du tun kannst. Nur am Single-Sein Verzweifeln, das lass lieber, ja?! Nicht, dass ich dich doch noch in meinen Keller sperren muss…


Melli
…die selbst 26 Jahre der Quotensingle war
und deshalb mit jedem Single eifrig mitfiebert 
und heftig anfeuert… you can do it… You WILL do it!!!